Türkische Getränke
Wenn das Gespräch auf typisch türkische Getränke kommt, fällt sehr schnell ein Wort: raki. Der Anisschnaps gilt als das inoffizielle Nationalgetränk der Türkei. Es wird meist in geselliger Runde und mit eiskaltem Wasser getrunken. Mischt man raki und Wasser, fällt der raki aus und das Gemisch wird milchig – daher stammt auch die Bezeichnung „Löwenmilch“. Aber nicht jeder mag den Geruch und Geschmack von Anis; insofern ist es beruhigend zu wissen, dass in der Türkei auch andere türkische Getränke Tradition haben.
Egal ob bei einem Besuch bei Freunden, im Restaurant, auf der Straße oder beim verzweifelten Versuch, den Teppichhändler abzuwimmeln, überall begegnet man ihnen: Kaffee und Tee. Beide türkische Getränke blicken in der Türkei auf eine lange Tradition zurück und stellen den Inbegriff von Gastfreundlichkeit und Gemütlichkeit dar. Egal wo man auftaucht, überall wird ein kahve oder çay angeboten. Händler beginnen Preisverhandlungen damit, Restaurants servieren sie meist kostenlos nach einem Essen und selbst auf der Straße ist immer ein älterer Mann oder ein Junge mit einem Tablett unterwegs, um Kaffee oder Tee zu verkaufen. Beim Kaffee handelt es sich meist um eine Art Mokka, der sehr stark sein kann (und gut gegen Kopfschmerzen hilft), beim Tee in der Regel um einen schwarzen Tee, der stark gesüßt getrunken werden sollte und in einem der bekannten Tulpengläser serviert wird.
An heißen Tagen weniger bei Touristen beliebt, aber umso mehr bei Einheimischen: ayran. Dabei handelt es sich um ein Getränk auf Joghurtbasis, das leicht salzig schmeckt. Ayran trinkt man zu herzhaften Gerichten oder wenn es sehr heiß ist. Er erfrischt und gleicht Mineralstoffverluste gut aus, wenn man sehr geschwitzt hat. Deshalb trinkt man ayran zum Beispiel auch nach dem Besuch eines hamams. Daneben gibt es aber auch überall die bekannten Soft Drinks, stilles Wasser (su) und Wasser mit Kohlensäure (soda). Vor allem das Mineralwasser aus Bursa soll sehr gut schmecken und ist dementsprechend beliebt. Eigentlich ist es aber egal, für welches Mineralwasser man sich entscheidet, wichtig ist nur: auf den Genuss von Leitungs- oder Brunnenwasser sollte man verzichten.
Die Türkei hat aber auch noch andere Getränke zu bieten, die vielleicht weniger bekannt aber dennoch empfehlenswert sind. Wissen Sie zum Beispiel, was bosa ist? Dieses Getränk stammt noch aus der Antike, ist süß und wird meist aus Mais gewonnen. Geradezu biblischen Ursprungs ist der Weinbau in der Türkei: Noah, der mit seiner Arche am Berg Ararat gestrandet war, soll der erste Weinbauer der Türkei gewesen sein. Nachdem der Weinbau einige Zeit lang wenig populär war, gibt es jetzt zum Teil sehr gute Weine von der Ägäis und aus der Schwarzmeerregion. Am bekanntesten ist wohl der Pamukkale-Wein vom Weingut Güney aus der Gegend um Denizli. Aber auch Weine aus Zentralanatolien, Izmir oder Edirne erfreuen sich mittlerweile großer Beliebtheit. Nach wie vor wird ein Großteil der Weine für den Tourismus produziert, etwa 20% der Weine werden exportiert. Populärer als Wein ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen das türkische Bier, bira. Meist handelt es sich dabei um ein Pils, zu den wohl bekanntesten Marken zählen Efes und Marmara. Na dann: ?erefe!