Die Mikrowelle neu entdeckt: Geniale Tricks für den Mini-Herd
Eine Mikrowelle fehlt wohl in kaum einer Küche. Dennoch erwarten die meisten Menschen eher wenig von diesem Küchengerät. Schließlich wird der Mikrowelle nachgesagt, dass sie eigentlich nur dazu gut sei, vorbereitete Speisen oder Fertiggerichte aufzuwärmen. Allerdings stimmt das nicht ganz. Der kleine Ofen kann nämlich noch viel mehr – jedoch kennen die meisten Besitzer die Talente ihrer Mikrowelle bisher nicht.
Die Funktionsweise der Mikrowelle
Eine Mikrowelle bedienen? Das ist simpel. Wie genau diese aber funktioniert, ist nur den wenigsten bekannt. Zwar ist klar, dass sich Fertiggerichte, Milch oder Vorgekochtes in Sekundenschnelle erhitzen lassen. Wie genau die Mikrowelle es aber schafft, leckere Bratkartoffel oder Kakao aufzuwärmen oder sogar rohe Kartoffel zu garen, ist eher unbekannt.
Dabei funktionieren neue Mikrowellenmodelle mit vielen Funktionen und ältere Modelle stets nach demselben Prinzip. Allesamt arbeiten sie nämlich mit Mikrowellenstrahlung – daher rührt ihr Name. Bei der Mikrowellenstrahlung handelt es sich um eine hochfrequente, starke Strahlung, die Wassermoleküle dazu anregt, sich zu bewegen. Durch die Bewegung der Moleküle entsteht Reibungsenergie, welche wiederum das Lebensmittel in der Mikrowelle erwärmt.
Allerdings kann die Mikrowelle noch mehr als nur Lebensmittel schnell erhitzen. Sie hat viele verborgene Talente, die im Alltag durchaus nützlich sind.
Knusprige Chips mithilfe der Mikrowelle
Leckere Knabbereien dürfen bei keinem Filmabend fehlen. Ein echtes Problem ist es daher, wenn kein Popcorn und nur eine geöffnete Packung bereits pappiger Chips im Haus ist. In dieser Situation präsentiert sich die Mikrowelle als echter Problemlöser und macht pappige Kartoffelchips wieder knusprig. Hierzu werden die Chips einfach auf ein Küchentuch gelegt und einige Sekunden in der Mikrowelle erhitzt. Dabei nimmt das Küchentuch Feuchtigkeit aus den Chips auf und sorgt so dafür, dass sie wieder knusprig werden.
Ebenfalls praktisch: Wer eine Mikrowelle mit Heißluftfunktion hat, macht leckere Tortillachips einfach selbst. Hierzu Weizentortillas mit Kräuterbutter bestreichen und in Tortilla-Dreiecke schneiden. Anschließend die Chips auf dem Rost der Mikrowelle acht Minuten bei 180 Grad gebacken.
Milchschaum ohne Milchaufschäumer in der Mikrowelle
Fast jeder liebt einen leckeren Cappuccino mit zartem Milchschaum. Umso besser, dass sich dieser mithilfe der Mikrowelle sogar ohne Milchaufschäumer zu Hause zaubern lässt. Dazu genügt es, etwas Milch in einen verschließbaren, mikrowellengeeigneten Behälter zu geben. Anschließend ist das Gefäß zu verschließen und kräftig zu schütteln. Hat sich nach einiger Zeit etwas Schaum gebildet, wird die Milch ohne Deckel in der Mikrowelle erwärmt. Nach etwa 30 Sekunden hat sich der Schaum verfestigt und macht den Kaffee so zum leckeren Cappuccino.
Eier in der Mikrowelle pochieren
Ein pochiertes Ei in einem Topf zubereiten? Das ist gar nicht so leicht. Viel einfacher geht es hingegen in der Mikrowelle. Hierzu etwas Wasser in eine Tasse geben und mit einem Spritzer Essig mischen. Nun das Ei in die Tasse schlagen, das Eigelb vorsichtig mit einem Zahnstocher anstechen und die Tasse abdecken. Anschließend die Tasse mit dem Ei abgedeckt 30 Sekunden auf höchster Stufe in der Mikrowelle erhitzen. Anschließend die Abdeckung entfernen und das Ei nochmals 20 Sekunden erhitzen – fertig!
Getrocknete Kräuter
Kräuter an der Luft oder im Ofen trocknen? Das klappt zwar gut, dauert aber lange oder verbraucht viel Energie. Schneller und energiesparender gelingt das Trocknen in der Mikrowelle. Hierzu die gewaschenen Kräuter ohne Stiele und auf einem Küchenpapier in die Mikrowelle legen. Die Kräuter dann auf höchster Stufe etwa 30 Sekunden lang erhitzen. Anschließend die Kräuter wenden und noch einmal für 30 Sekunden erwärmen.
Abhängig von der Art der Kräuter sind etwa zwei Wiederholungen notwendig, um sie komplett zu trocknen. Einmal getrocknet, lassen sich die Kräuter dann hervorragend zerkrümeln und luftdicht verpackt aufbewahren.
Frisches Brot aus der Mikrowelle
Altbackene Brötchen oder Brot schmecken nicht mehr gut. Zum Wegwerfen sind sie allerdings zu schade. Grund genug, Brot und Brötchen in der Mikrowelle „wiederzubeleben“. Hierfür reicht es aus, Brot oder Brötchen in ein angefeuchtetes Küchentuch zu wickeln und kurz in der Mikrowelle zu erhitzen. Nach rund 30 Sekunden schmecken die Backwaren wieder wie frisch aus dem Ofen.
Hülsenfrüchte: Einweichen leicht gemacht
Spontan ist das Verarbeiten von getrockneten Linsen oder Bohnen normalerweise nicht möglich. Schließlich sind die Hülsenfrüchte vor der Weiterverarbeitung für mehrere Stunden einzuweichen. Schneller geht das Einweichen allerdings mithilfe der Mikrowelle. Dazu Bohnen oder Linsen einfach mit einer Prise Natron und mit Wasser bedeckt in eine mikrowellengeeignete Schüssel geben. Anschließend für rund 10 Minuten in der Mikrowelle auf höchster Stufe erhitzen. Die Hülsenfrüchte danach nochmals rund 35 Minuten durchziehen lassen und weiterverarbeiten.
Butter streichzart
Butter aus dem Kühlschrank ist meist alles andere als streichzart und lässt sich schlecht verteilen. Damit sie besser zum Verstreichen geeignet ist, genügt es, die Butter kurz in der Mikrowelle zu erwärmen. Die Butter hierzu einfach bei etwa 180 Watt ein bis zwei Minuten erhitzen und streichzart genießen.
Schwämme in der Mikrowelle keimfrei machen
Auf Schwämmen und Spüllappen vermehren sich Keime, Bakterien und andere Krankheitserreger rasant. Dennoch müssen sie nicht schon nach kurzer Zeit in den Müll. Stattdessen genügt es, Lappen oder Schwamm einfach zwei Minuten in der Mikrowelle zu erhitzen. Dabei werden Bakterien und Keime abgetötet und die Putzutensilien sind wieder einsatzbereit.
Weitere Tipps rund um die Mikrowelle
Generell ist es wichtig, die Mikrowelle regelmäßig zu reinigen. Trotzdem kann es passieren, dass sich hartnäckige Gerüche im Gerät festsetzen. Das Entfernen dieser Fremdgerüche gelingt allerdings einfach. Dazu eine Schale mit Kaffeepulver oder eine kleine Schüssel Backpulver über Nacht in die Mikrowelle stellen. Am nächsten Morgen sind die Gerüche neutralisiert.
Außerdem gilt: Die Mikrowelle ist vielseitig einsetzbar und hat viele verborgene Talente. Allerdings ist sie ausschließlich mit mikrowellengeeignetem Geschirr zu verwenden! Auf keinen Fall dürfen hingegen Alufolie, Aluminiumgeschirr, Teller mit Goldrand, Metallbesteck oder gesprungenes Porzellan in die Mikrowelle!