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Der coolste aller Köche: Jamie Oliver

Für eine kleine Revolution zwischen Töpfen, Pfannen und Herdplatten hat der britische Fernsehkoch Jamie Oliver gesorgt – eine Revolution, die umgehend begeisterte Anhänger fand.

In den Augen vieler Food-Journalisten ist er dafür verantwortlich ist, dass die Lust am Kochen eine neue Renaissance erlebte. Denn Jamie Oliver ist nicht nur unnachahmlich lässig, wenn er temperamentvoll und in sportlicher Alltagskleidung am Herd zaubert, sondern gibt sich vor allem sehr nahbar und unkompliziert.

Das britische enfant terrible verzichtet auf hochgestochene Rezeptanweisungen oder die ständige Verwendung von Delikatessen, deren Namen die meisten Menschen nicht einmal aussprechen können. Stattdessen verleiht er seinen Zuschauern das sichere Gefühl: „Ja, das bekomme ich auch hin. Und es sieht verdammt lecker aus.“

Jamie Olivers Devise ist denkbar einfach: Kochen soll in seinen Augen nicht zum unüberbrückbaren Hindernis werden, sondern Spaß machen. Und das geht nicht, wenn der Hobbykoch zu Hause mit Anforderungen und Zutaten restlos überfordert wird. Jamie Oliver möchte, dass seine Rezepte auch in den eigenen vier Wänden der Zuschauer – also ohne Profi-Equipment und Koch-Lehre – verwirklicht werden können.

Deshalb bedient er sich auch stets einer ganz normalen Umgangssprache; eine Tatsache, die seinen Kollegen anfangs erst einmal das Fürchten lehrte. Doch Jamie Oliver fand rasch seine Nachahmer. Nicht selten wird Tim Mälzer als der deutsche Jamie Oliver bezeichnet, da er ähnlich praktisch denkend und unorthodox am Herd hantiert wie sein englischer Geistesbruder.

Jamie Oliver hat das Kochen von der Pike auf gelernt – und zwar zunächst als neunjähriger Junge im äußerst familiären Umfeld des väterlichen Pubs. Das erklärt möglicherweise, warum seine Art zu kochen einen so angenehm bodenständigen Charme hat.

Für Missverständnisse hat allerdings sein selbst erkorener Spitzname „The naked chef“ gesorgt: Oliver kocht nicht etwa nackt, sondern reduziert das Kochen auf das Wesentliche und befreit es somit von unnötigem Ballast. Das bedeutet im Gegenzug jedoch nicht, dass Küchenanfänger ratlos und alleine gelassen werden: Seine beliebten Kochbücher strotzen neben den modernen, frischen Rezepte nur so vor hilfreichen Bildern, Küchentipps und einer umfassenden Warenkunde, so dass der Leser sich beim Austesten der Rezepte spielerisch weiterbilden kann.

Chefkoch

Chefkoch ©iStockphoto/Kondor83

Aber was kocht Jamie Oliver eigentlich? Zum Beispiel gerne italienisch. So hat sich sein Buch „Genial italienisch“ auch zu einem beliebten Bestseller gemausert. Hier widmet sich Jamie Oliver nicht nur leichten Pasta- und Pizzarezepten, sondern animiert seine Leser überdies zum Kochen von Risotto, raffinierten Antipasti und köstlich mediterranen Nachspeisen.

Sein mahnender Unterton ist wie bei seinen anderen Kochbüchern nie zu überhören: Immer saisonale Produkte verwenden, kein abgepacktes Fleisch, dessen Herkunft man nicht kennt, kaufen, am besten zum Biobauern des Vertrauens gehen, nicht immer zu den billigsten Produkten greifen.

Wer diesen Tipps folgt, wird auch mit dem Buch „Natürlich Jamie. Meine Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Wintergerichte“ glücklich – der Bibel des saisonalen Kochens. Das auf Öko-Papier gedruckte Buch listet nicht nur auf, zu welcher Jahreszeit welche heimischen Produkte angeboten werden und was sich daraus an traumhaften Leckereien basteln lässt. Es macht auch Mut zum Obst- und Gemüseanbau im eigenen Garten.

Die über 100 Rezepte bewegen sich kreativ zwischen dem, was Großmutter schon wusste und dem, was Jamie Oliver mit diesem Wissen zu variieren versteht. Kurz: Hier darf gesund geschlemmt werden.

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