Frank Oehler
Frank Oehler – vom unbekannten Sternekoch zum Fernsehstar
Der Sternekoch Frank Oehler war vor seinen Auftritten in der Fernsehkochshow eher ein Geheimtipp für Gourmets. Der gebürtige Schwabe, der am 9. Mai 1964 in Mussenhausen zur Welt kam, ist für seine klaren Worte und direkten Ansagen mittlerweile überall bekannt. Er kennt sein Talent und daher strotzt er förmlich vor Selbstbewusstsein. Das belegen auch die vielen Preise, die der Spitzenkoch bisher für sich gewinnen konnte. Seine Ausraster bei den „Kochprofis“ machen ihn keinesfalls unbeliebt, zeigt er doch damit immer wieder seine menschliche, impulsive Seite. Das mögen die Zuschauer und so können die „Kochprofis“ sich auch über eine hohe Einschaltquote freuen.
Das Privatleben von Frank Oehler
Frank Oehler ist mit Sabrina in zweiter Ehe verheiratet. Er hat außerdem eine Tochter. Seine Frau ist 16 Jahre jünger als er. Die beiden haben sich kurz bei einer Veranstaltung gesehen und sich etwas später dann über Facebook näher kennengelernt. 150 Gäste waren bei der Zeremonie in der Kapelle und der anschließenden Feier im Restaurant d’Rescht dabei. In diesem Restaurant erhielt Frank Oehler seinen ersten Michelin Stern.
Frank Oehler ist ruhiger geworden, im Gegensatz zu seinen Anfangszeiten als Sternekoch. Er stand immer unter Strom und arbeitete 16 Stunden bei einer 7-Tage-Woche. Unzählige Zigaretten und viel Prosecco waren sicher auch Unterstützer bei dem Herzinfarkt, den der Küchenchef mit 38 Jahren erleben musste. Es war wie eine Warnung. Die Zeit im Krankenhaus hat ihm vor Augen geführt, wie schnell das schöne Leben vorbei sein kann.
Er hat seine Konsequenzen daraus gezogen und lebt bewusster, ruhiger. Er genießt sein Leben und ist für jeden Tag dankbar geworden. Frank Oehler hat sich die Philosophie des Zen, welche aus Japan stammt, zu Eigen gemacht. Damit hat er gelernt, alles um sich herum bewusster wahrzunehmen.
Frank Oehler – von der Schulbank an den Küchenherd
Mit 16 Jahren beginnt der Schulmuffel Oehler auf Rat seiner Eltern eine Lehre als Koch. Sein erster Herd stand im Restaurant Adler in Rummeltshausen. Schnell stellte sich heraus, dass Frank Oehler ein wahres Talent in der Küche war. Mit Engagement und Begeisterung schafft es der junge Oehler, seine Ausbildung mit Auszeichnung abzuschließen.
Diese Auszeichnung öffnete ihm auch die Türen zu renommierten Restaurants in seiner Gegend. Er wechselte 1986 nach Konstanz, wo er im Seehotel Siber eine Anstellung fand. Der junge Koch war neugierig geworden, wollte die unterschiedlichen Küchen kennenlernen und wechselte ein Jahr später in die Schweizer Stuben, wo er Dieter Müller kennenlernte.
1988 wurde er zum Sous-Chef im Restaurant Mosimann in London. Dort blieb er bis 1990 und zog dann in die Schweiz. Das Restaurant Teufelhof in Basel war seine nächste Wirkungsstätte, bis er 1995 in die Heimat zurückkehrte. Er wurde als Patron im Restaurant d’Rescht in Hawangen eingestellt. Dort erkochte er sich einen Michelin-Stern. Im Gault Millau erhält er für seine hervorragende Kochkunst 17 Punkte.
Frank Oehler geht in die Selbstständigkeit
Nur einige Monate arbeitete Frank Oehler im „Grand Hotel Las Dunas Beach Resort & Spa“ in Spanien. 2005 geht Oehler nach Ettlingen und übernimmt im Erbprinzen die Position des Küchendirektors. Es gab ein großes Aufsehen, als ein zuerkannter Michelin-Stern nach einem Jahr wieder aberkannt wurde. Dies schadete dem Restaurant allerdings nicht. Durch den Kinofilm „Eden“, der im Erbprinz gedreht wurde, war das Nobelrestaurant bald wieder in aller Munde.
Hauptdarsteller im Film waren Charlotte Roche und Josef Ostendorf. Ostendorf spielt einen begeisterten Koch, dessen Leben durch eine neue Kellnerin völlig aus der Bahn gerät. Lebenslust, Erotik und gutes Essen sind das Thema des Films. Verwendet werden die Rezepte von Oehler. Das bringt den Sternekoch auf die Idee, ein Kochbuch zum Film zu verfassen. Die Kochanleitungen im Buch „Kochen und die Macht der Liebe“ sind bald als Cucina Erotica bei Kochliebhabern bekannt. Die sinnlichen Rezepte sind Besonderheiten für Genießer, die oft durch exotische Zugaben geprägt sind.
2008 geht Frank Oehler in die Selbstständigkeit. Sein Restaurant „Speisemeisterei“ in Stuttgart, das sich im Schoss Hohenheim befindet, erhält schon kurze Zeit nach Eröffnung einen Stern und wird im Gault Millau mit 15 Punkten geführt.
Ab 2009 steht Frank Oehler in der Sendung „Die Kochprofis“ vor der Kamera. Mitstreiter am Herd sind Andi Schweiger und Mike Süsser. 2010 übernimmt Ole Plegstedt den Platz von Süsser in der Koch Show von RTL2. Die Köche suchen sich angeschlagene Restaurants aus, denen sie mit Rat und Tat unter die Arme greifen, Fachwissen vermitteln. Damit hoffen sie, den Restaurantbetrieb wieder auf die Beine zu bringen.
Frank Oehler genießt seine Freizeit in der Natur
Frank Oehler ist nach dem Herzinfarkt seine Freizeit wichtig geworden. Er fährt gerne mit dem Rad durch die wundervolle Natur um Stuttgart. Die beiden Hunde freuen sich dagegen immer auf die langen Spaziergänge mit Frauchen und Herrchen, welche oft durch den wunderschönen Schlosspark beim Restaurant führen. Sehr gerne sucht sich der Spitzenkoch ein ruhiger schattiges Plätzchen unter einem Baum, um in Ruhe zu lesen oder einfach vor sich hinzuträumen. Nach seinem Zusammenbruch hat er schnell kapiert, dass der Körper von Sternen nicht leben kann und eine ausgeglichene, gesunde Lebensart und Entspannung wichtiger sind als alle Auszeichnungen.
Der Lebenslauf von Krank Oehler in Kurzübersicht
Von 1980 bis 1983 – Ausbildung im Restaurant Adler in Rummeltshausen
Von 1983 bis 1984 – Restaurant Benz in Kempten im Allgäu
Von 1984 bis 1985 – Restaurant Alpenhof in Murnau
Von 1986 bis 1987 – Seehotel Siber in Konstanz
Von 1987 bis 1988 – Schweizer Stuben in Wertheim (** Guide Rouge Michelin)
Von 1988 bis 1990 – Mosimann in London
Von 1990 bis 1993 – Teufelhof Basel
Von 1995 bis 2003 –Restaurant d’Rescht, in Hawangen (* Guide Rouge Michelin)
Von 2005 bis 2007 – Hotelrestaurant Erbprinz in Ettlingen
Ab 2008 im eigenen Restaurant Speisemeisterin in Stuttgart
Erwähnenswerte Auszeichnungen
Entdeckung des Jahres, Gault Millau (1998)
Top 10 Junge Hoffnungsträger, Gault Millau (2001)
Menü des Jahres, Gault Millau (2002)