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Zirbenschnaps – So kann man Zapfen trinken

Zirbenschnaps zählt in Bayern, Österreich und Südtirol zu den Schnaps-Delikatessen. Überwiegend findet man den feinen Schnaps aus der Zirbe in Hütten, wo er nach einem leckeren Kaiserschmarrn der Verdauung fleißiger Wanderer auf die Sprünge hilft. Die Herstellung von Zirbenschnaps ist simpel, dennoch gibt es einen großen Stolperstein: Die Zirbe ist ein eher seltener Baum, der vor allem im hochalpinen Gelände vorkommt.

Zirbe

Zirbe ©iStockphoto/seven75

Was genau ist die Zirbe? 

Die Zirbe wird von Bergwanderern oft mit einer Kiefer verwechselt. Die Nadelbäume ähneln sich auf den ersten Blick sehr. Wer sich ein wenig informiert, kann Zirben zum Beispiel beim Durchwandern im Engadin finden und erkennen: Während die Nadelbündel der Kiefer auf zwei Nadeln bestehen, sind es bei der Zirbe fünf Nadeln. Insgesamt sind Zirbennadeln weicher als Kiefernnadeln. Was die Farbe betrifft, so sind die Nadeln der Zirbe oft ein wenig heller und neigen zu einem Blauschimmer.

Wirkung der Zirbe 

Viele Pflanzen der Hochalpen werden für gesundheitliche Zwecke eingesetzt – so zum Beispiel der Latschenkiefer gegen Muskelschmerzen und Verspannungen aller Art. Auch die Zirbe hat eine einzigartige Wirkung: Sie wirkt beruhigend und kann dadurch sogar langfristig die Herzfrequenz senken. Das macht Zirbenholz beliebt für Möbel aller Art. Andere Personen wiederum greifen lieber zum Zirbenkissen.

Doch die Zirbelkiefer gilt nicht nur als entspannend, sondern auch als antibakteriell. Das liegt an dem enthaltenen Pinosylvin, welches auf Bakterien und Pilze toxisch wirkt. Auch im Schnaps kommen die Vorzüge der Zirbe zum Tragen – das macht ihn mit seinem feinen holzig-würzigen Geschmack nicht nur zu einem sehr feinen Schnaps, sondern auch noch zu einem wirklich wohltuenden.

 So wird Zirbenschnaps gemacht 

Wer nach Zirbenschnaps – Herstellung und Rezept – sucht, findet eine Fülle an Vorschlägen. Wichtig sind dabei vor allem zwei Dinge: Man sollte schon vorher wissen, ob man wirklich einen Likör herstellen möchte oder doch lieber einen Zirbengeist. Außerdem ist es wichtig, die richtigen Zapfen für die Herstellung zu verwenden. Diese müssen reif sein, aber noch nicht verholzen. Für 1L Zirbeler Schnaps benötigt man 4 Zapfen, Wodka oder Korn und 50-60g Zuckersirup oder Kandiszucker.

Zunächst schneidet man die einzelnen Zapfen in kleine Scheiben von je 1cm Dicke. Mit einem guten Messer geht das leicht. Hinterher gibt man die Scheiben in große Weckgläser und gibt den Wodka oder Korn darüber – fest verschließen und die Mischung dann für gut sechs Wochen an einem hellen Standort lagern. Schon bald erkennt man, dass der Alkohol seine Farbe ins Rötliche verändert.

Nach den sechs Wochen ist es an der Zeit, den Zirbenschnaps fertig zu stellen. Dazu filtert man ihn durch ein dünnes Baumwolltuch und gibt dann den Zucker dazu. Dieser macht den herben Schnaps bekömmlich und dient vor allem der Verfeinerung. Vom Strecken mit Wasser sollte man absehen – darauf reagiert die Zirbe mit der Abgabe milchiger Flüssigkeit, so dass der Schnaps trüb wird.

Den fertigen Schnaps füllt man dann in dekorative Flaschen um. Ob man dieses verschenkt oder doch lieber selbst zum Kaiserschmarrn trinkt, bleibt einem selbst überlassen – eines steht auf jeden Fall fest: der selbst hergestellte Schnaps ist ein Genuss.

Wie schmeckt Zirbenschnaps

Der Geschmack vom Zirbeler, wie ihn die Tiroler auch gerne nennen, ist einzigartig. Deshalb – aber auch wegen seiner beruhigenden Wirkung auf Geist und Körper – gehört er in den Hochalpen einfach dazu. Doch durch was zeichnet sich ein guter Zirbelkieferschnaps aus?

Während man beim Fichtenspitzenlikör junge Triebe für den Schnaps verwendet, finden beim Zirbenlikör, die Zapfen Anwendung. Das führt dazu, dass er waldiger schmeckt: Er erinnert an den Duft von Tannen und an den Geruch des Waldbodens, wenn der lang ersehnte Regen fällt. Kurzum: Das Trinken von Zirbenschnaps ist ein Erlebnis, denn er erzählt Geschichten aus den Hochalpen und lädt zum Sinnieren ein.

Durch den beigemischten Kandis wird der Likör etwas süßlich, was sehr gut mit der natürlichen Kräftigkeit der Zirbe harmoniert. Diese Kombination macht den Zirbeler fein, gut trinkbar und vor allem bekömmlich. Selbstverständlich muss man den edlen Tropfen nicht selbst herstellen – man kann auch einfach eine Flasche kaufen oder, noch besser, direkt auf der Almhütte einen bestellen.

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