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Wein richtig lagern – Rebensäfte mögen es muffig

Wein richtig lagern ist nicht so schwer. Am besten hält sich der Rebensaft in einem alten Keller, der schön kühl, feucht und dunkel ist. So aufbewahrt reifen hochwertige Weine erst zu ihrem wahren Geschmack heran. Die ideale Lagertemperatur ist 10°C, aber auch wenn sie im Sommer bis 18°C steigt und im Winter bis wenige Grade über Null sinkt, fühlt sich der Wein noch einigermaßen wohl.

Wein richtig lagern

Wein richtig lagern ©iStockphoto/evirgen

Grundsätzlich gilt: Wärme schadet mehr als Kälte. Ein paar Monate bei 25°C können edle Tropfen zur Strecke bringen. Besonders schädlich sind auch Temperaturschwankungen. Bei Hitze dehnt sich der Wein in der Flasche aus, wird in die Poren des Korkens gepresst und verdunstet. Bei Kälte zieht er sich wieder zusammen, Luft strömt nach und löst Oxydation aus.

Her mit dem Thermometer

Das wichtigste Instrument im Weinkeller ist also das Thermometer. Aber auch ein Hygrometer (Feuchtigkeitsmesser) kann nicht schaden. Denn die relative Luftfeuchtigkeit sollte über 50 Prozent liegen, damit der Korken nicht austrocknet und dicht hält. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich beispielsweise mit einen Bottich mit nassen Hydrokultursteinen erhöhen. Für dichte Korken sorgt auch das Legen der Flaschen.

Menschen ohne Keller können ihren Weinvorrat in einem Schrank im ungeheizten Raum aufbewahren. Gefährlich sind hier nur die Sommertemperaturen! Im Notfall hilft ein Weinklimaschrank, den es im Elektrohandel zu kaufen gibt. Diese Investition lohnt sich jedoch nur für Weinfreunde, die ihre Lieblinge mehrere Jahre lagern möchten.

Wer seinen Roten, Rose´ oder Weißen in den nächsten sechs Monaten zu leeren gedenkt, braucht sich um die Aufbewahrung nicht so viele Sorgen zu machen: einfach im Karton lassen und an den kühlsten Platz in der Wohnung stellen.

Lange liegen sollten nur Spitzenweine

Ohnehin ist das Entwicklungspotenzial von Weinen ist sehr unterschiedlich. Einfache Weine sollten meistens jung getrunken werden. Hochwertige Gewächse, vor allem süße oder edelsüße Exemplare wie beispielsweise Riesling blühen dagegen über Jahre hinweg auf. Weitere haltbare Weißweine sind Scheurebe, Grauburgunder (Ruländer), Gewürztraminer, Spätlesen, Auslesen, Beeren-Auslesen, Trockenbeeren-Auslesen sowie Eiswein.

Auch anspruchsvoller Rotwein wird im Alter besser. Vor allem Spätburgunder und Lemberger sind lagerfähig. Voraussetzung für die Haltbarkeit ist ein hoher Gerbstoffgehalt. Damit können Rotweine dienen, die in kleinen Holzfässchen (Barriques) herangereift sind. Für eine dauerhafte Lagerung empfehlen sich Magnumflaschen (1,5 l), da sich hier der eindringende Sauerstoff auf die doppelte Menge Wein verteilt.

Lieber früher als später trinken

Beim Einlagern geht es jedoch nicht darum, die Haltbarkeit des Weines zu herauszufinden, sondern den geschmacklichen Höhepunkt zu treffen. Bei hochwertigen Weinen ist es deshalb ratsam, mindestens zwölf Flaschen zu kaufen und einmal oder zweimal jährlich ein Probefläschchen zu testen und mit dem Vorjahresmodell zu vergleichen.

Wenn der Wein super mundet, ist die Zeit reif zum Genuss. Generell gilt: Lieber eine Flasche etwas zu früh zu öffnen als zu spät. Denn mit etwas Belüftung zum Beispiel durch das Dekantieren in einer Karaffe lässt sich die noch fehlende Reife imitieren. Ist der Wein über seinen Höhepunkt hinaus, dann hilft nur noch die Erinnerung an bessere Zeiten.

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